Das verflixte Klima
Ein wenig enttäuscht schlendert Yvonne über die Promenade am
Steilufer. Ihre Miene verfinstert sich bei dem Blick auf den
überfüllten Strand immer mehr. Dicht an dicht schmort, spielt und
schläft eine unüberschaubare Menschenmasse. Ihren ersten
Auslandsurlaub hat sie sich ein wenig anders vorgestellt! Ihr
eigentlich zielloser Marsch zahlt sich schliesslich aus. Hinter
einem schroffen Felsen gibt es noch ein Strändchen. Nicht so
schöner, weisser Sand, auch keine Sonnenpritschen, keine Eis und
Würstchenverkäufer, aber Ruhe und Idylle! Genau dort bezieht sie am
nächsten Morgen ihr Sonnenstudio. Herrlich, aber schon wieder
unzufrieden! Da liegt sie nun, allein mit sich, mit der Sonne und
ihren Gedanken.
Sie hechtet sich auf den Bauch, nestelt den Verschluss des Oberteils
auf und schiebt das knappe Höschen fast zu einem Strick zusammen.
Sonnenhunger! Auch die knackigen Bäckchen! Auf dem kleinen
Schachcomputer stellt sie gelangweilt die Figuren auf.
"Springer auf b5!" hört sie nach einer Weile. In einem Reflex ist
sie auf.
"Um Gottes Willen", muss sie sich belehren lassen, "legen Sie sich
wieder auf den Bauch. Die Leute sind hier in dieser Beziehung
furchtbar prüde."
Erst nun fällt ihr rascher Blick auf den unbewusst entblössten
Busen. Das Oberteil ist einfach im Sand liegengeblieben. Folgsam
streckt sie sich wieder. Den netten Mann, der sie in seinem
Leihwagen vom Flughafen mit zum Hotel genommen hatte, erkennt sie
auf Anhieb und registriert auch zufrieden seinen bewundernden Blick
zu ihren süssen Brüsten. Sie ist sicher, dass er die Knospen stramm
und funkelnd gesehen hat. Was Wunder, nach den Wachträumen während
ihrer monotonen Schachpartie! Der Gedanke ist ihr bei diesem Mann
nicht einmal unangenehm. Amüsiert erkennt sie, warum er es nun so
eilig hat, sich zu setzen. Die Überraschung für seine Augen ist ihm
bis unter der Gürtellinie gefahren, hat die leichte Popelinhose
deutlich ausgebeult.
Die beiden schwatzen und scherzen, bis nach beinahe zwei Stunden
Yvonne die Einladung zu seiner Strandburg annimmt.
"Ich denke die Leute sind hier so prüde?" kommentiert sie seine
Warnung, dass er seinen Platz unter ein paar Nudisten hat.
"Schon, aber weit weg vom Ort stört sich niemand daran. Kommt ja
auch kaum ein Einheimischer hin."
Yvonne ist seit der Kindheit an FKK gewöhnt. Dennoch macht sie sich
so ihre Gedanken, als sie am nächsten Tag der gut beschriebenen
Strandburg zusteuert. Als hätte sie es geahnt. René ist absolut
nicht FKK-fest. Kaum dass er ihr zur Begrüssung die Hand reicht,
hechtete er sich auf den Bauch, um seine "unprofessionelle"
Aufregung zu verstecken. Diese Reaktion gibt Yvonne ein Stückchen
Sicherheit zurück, macht sie sogar ein bisschen übermütig. Nein,
einen Strip führt sie ihm nicht vor, aber es macht ihr Freude,
zuerst den Slip abzulegen. Auf einen BH hat sie in weiser
Voraussicht sowieso verzichtet. In Renés Augen zieht ein
Wetterleuchten, als sie das winzige Baumwollkleidchen über den Kopf
schiebt, dort zufällig, mit Absicht ein Augenblickchen hängen
bleibt. Sie ist sich der Wirkung dieses Bildes sicher. Ihrem Übermut
setzt sie noch eins drauf. Sie kann sich nicht enthalten zu
frotzeln: "Ist das dein erster FKK-Ausflug?"
Wie Öl gehen ihr das Kompliment runter, dass ein Mann bei so einem
Körper wohl nicht anders reagieren kann. Sie legt sich ausgestreckt
auf dem Rücken und schliesst wegen der grellen Sonne die Augen. An
seiner verbalen Bewunderung kann sie trotzdem genau nachvollziehen,
wie seine Blicke über ihren Körper gleiten. Kein Blatt nimmt er vor
den Mund. Er bewundert ihre lange dunkle Mähne, den wunderschönen
Hals, die Brüste, die selbst in dieser Lage nichts von ihrer Form
einbüssen. Auch für den straffen, flachen Bauch mit dem niedlichen
Bauchnabel und die himmlisch langen Beine findet er poetische
Umschreibungen. Nur für die Gegend, in der sich bei Yvonne die
ersten Schmetterlinge einnisten, hat er scheinbar keine Worte. Kein
Wunder, sie weiss ja selbst, wie süss sich die aufgeworfenen Lippen
ausnehmen, umkränzt von zwei fein geschwungenen schwarzen Bärtchen.
Mit zunehmender Bewunderung wagt der Mann mit seinen Fingerspitzen
sogar hier und da eine sanfte Berührung der beschriebenen
Landschaft.
"Ich möchte ins Wasser", ruft sie. Sie will ihn auf andere Gedanken
bringen.
Sein geknurrtes "später" ist deutlich. Sie ahnt, dass er noch immer
Löcher in den Sand bohrt, sich so von den anderen Leuten nicht sehen
lassen will. Von ihr vielleicht auch nicht!? Mit einem Ruck ist sie
herum und kuschelt die angeheizte Vorderfront wohlig in den kühlen
Sand. Absicht? Klar, sie möchte ihm auch noch einen Blick auf die
kühnen Schwüngen ihres knackigen Popos gönnen.
Gut, dass Themen von Zuhause, Beruf, Hobbys, Lieblingsspeisen und
bevorzugte Literatur die Gedanken in andere Bahnen bringen. Etwa nur
ihre? Die sanften Striche seiner Finger, entlang der Wirbelsäule,
genau allerdings nur bis an den Anfang des langen, aufreizenden
Spalts, sie sprechen dafür. Nur gut, denkt Yvonne, dass eine Frau
ihre Gefühle fest zwischen die Beine einklemmen kann. Sie spürt,
dass es nicht nur von der Sonne ist, wie die Muschi zu schwitzen
beginnt. Beim ersten Kuss kommt René zum ersten Mal ein wenig aus
der Bauchlage. Wie zufällig trifft das Frauenknie bei der
stürmischen Rangelei der Zungen das stramme Horn. Natürlich zuckt es
postwendend und verlangend. Ist es das besondere Klima, die
Urlaubsstimmung, was alles so beschleunigt?
Dicht nebeneinander erholen sie sich bäuchlings von den
atemberaubenden Küssen. Er hat es so eingerichtet, dass ihr Schoss
auf seine flache Hand zu liegen kommt. Still erst, aber rasch
erkundend, sehr, sehr lieb und wirkungsvoll! Was sie von ihren
Gefühlen bis da verstecken konnte, tastet er in freudiger Erregung.
In Prozent Feuchtigkeit kann er den Stand ihrer Gefühle ablesen. Es
wird ein zauberhaftes, heimliches Spiel. Am offenen Strand, nur
versteckt hinter einem Sandwall, beginnt er sie regelrecht zu
masturbieren. Yvonne kann nicht umhin, sich zu revanchieren. Ein
Griff ins volle Menschenleben fehlt ihr noch. Und was es für ein
Griff unter seinen Bauch wird! Was sie hält und drückt, glaubt sie
noch niemals in die Hand oder vor Augen bekommen zu haben. Wie im
Trommelfeuer pulst der mächtige Dorn. Immer stiller wird es zwischen
den beiden. Alles ist klar, jeder legt es nun darauf an, dem anderen
die vollendete Freude zu bereiten. Während Yvonne mit geschlossenen
Augen geniesst, dreht sich René ein wenig zur Seite und schielt
genüsslich auf das erregende Treiben der schlanken Frauenhand.
Behutsam und neugierig reibt sie die Haut über die ganze Länge,
strahlt, wenn sich der Glatzkopf zum Bersten spannt und in den
Sonnenstrahlen funkelt.
"Wir müssen verrückt sein", stösst Yvonne heraus, als sie wieder
durchatmen kann, "erst zwei Tage kennen wir uns...und hier am
offenen Strand?"
René ist zu keiner Antwort fähig. Er lechzt nach heftigerem
Händedruck. Der kommt. Die Frau blinzelte nach dem Ort ihres
wollüstigen Treibens und schauert schliesslich, als sie die erste
Salve an den Schenkel trifft und der Rest im hohen Bogen einfach in
den Sand fliegt.
Ohne es sich einander die Absicht einzugestehen, dehnen sie beide
den Strandaufenthalt aus, bis sie beinahe ganz allein sind. Im
herrlich warmen Ozean schlägt das wilde Gerangel und Gespritze rasch
in ein Spiel mit den sehnsüchtigen Körpern um. Yvonne erlebt es zum
ersten Mal, dass sie ein Mann im Wasser allein mit seinen zärtlichen
Händen gleich mehrmals hintereinander abfahren lässt. Genau hat sie
nach ihrem ersten Jubel bemerkt, wie er in ihrer Scheide einen ganz
bestimmten Punkt suchte und am Schamberg mit dem Daumen einen
Gegendruck machte. Bei ihrem dritten Stöhnen sind die beiden an der
Sandbank angekommen. Wie auf einem Präsentierteller liegt ihr
nackter Körper. Nur wo der Po eine Kuhle drückt, da spürt sie noch
Wasser. Mit Lippen und fleissiger Zunge müht sich René, das
vielleicht doch ausgekühlte Wasserschlösschen aufzuwärmen. Dann
stöhnt auch er auf, als sie ungeduldig in den Sattel geht und das
gute Stück Mann vollkommen in ihren heissen, zitternden Muff
aufnimmt und mit aufregender Schlüpfrigkeit umschmeichelt.
Auf dem Heimweg knurrt sie an seiner Seite: "Ich bin froh, dass wir
keine Zeit verschenkt haben. Es sind schliesslich nur noch zwölf
Tage! Und dieses Klima!"
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