Teurer Gigolo
Marion bemühte sich krampfhaft, ihren Freund vom Sessel vor der
ziemlich altertümlichen Telefonanlage des Nobelhotels wegzubringen.
"Geh bitte", knurrte sie ungehalten, "wenn dich der Chef hier
antrifft, werde ich gefeuert."
"Pst! Man kann hier ja tatsächlich die Gespräche abhören."
Endlich liess sich der Mann durch die Tür schieben. Mit welchen
Gedanken, das konnte Marion allerdings nicht ahnen.
Fünf Stunden später fuhr die Dame in Zimmer 312 vor Schreck
zusammen. Zuerst über das Klopfen und dann, weil der gutgekleidete
Mann mit der langstieligen Rose in der Hand auch sofort vor ihr
stand. Ungehalten knurrte sie: "Aber wir waren doch erst für neun
verabredet. Du bist viel zu früh. Ich stehe ja noch in Unterwäsche!"
"Das macht doch alles viel einfacher", wisperte er im lockenden Ton.
Schon stand er bei ihr, nahm sie in die Arme und hauchte: "Und nun
kannst du alles bekommen, was du magst."
Yvonne war überrollt. Ihre Lippen kamen seinen näher, dann schloss
sie die Augen und genoss den ersten Kuss. Als er sich am Verschluss
ihres Büstenhalters zu schaffen machte, langte sie nach dem roten
Schild mit der dreisprachigen Aufschrift: ´Bitte nicht stören´.
"Bitte häng es draussen an den Türknauf", verlangte sie, "wir wollen
uns von nichts stören lassen."
Von einem Moment auf den anderen war sie wie ausgewechselt. Sie
befreite ihn hektisch von seinem Sakko, riss das Hemd auf und
verkrallte sich in das dichte Brusthaar. Die zweite Hand fuhr über
seine Schenkel, und am Schnittpunkt stöhnte sie bewundernd auf.
Inzwischen hatte er schliesslich den lästigen BH aufgehakt. Ehe er
seine Lippen über die funkelnde Warze stülpte, fragte er noch:
"Woher hast du eigentlich meine Telefonnummer?"
"Von einer sehr guten Freundin. Ich hatte ihr erzählt, dass ich hier
drei Tage zu tun habe. Sie wollte nicht, dass ich die Abende allein
im tristen Hotelzimmer verbringe."
"Sehr vernünftig", brummelte er und zog ihr mit den Zähnen den Slip
bis auf die Knie. Er fühlte sich sofort auf der Siegerstrasse, weil
sie sich den störenden Slip selbst über die Beine strich, als sie
seinen heissen Atem am Schamhaar spürte.
Gerade hatte sie sich wohlig in den Sessel gekauert und erwartete
die angekündigte französische Vorspeise, da klopfte es leise an der
Tür. "Sei still", wisperte sie. "Wir melden uns gar nicht. Das
Schild ist doch schliesslich eindeutig."
Noch einmal klopfte es. Dann hörten sie in gespannter Stille, wie
sich Schritte entfernten. Der splitternackte Kerl vor ihr liess ihr
keine Gelegenheit, über die Störung nachzudenken. Ganz dicht zog sie
ihn an sich und war überwältigt von dem exquisiten Duft seines
Schosses. Sie konnte sich nicht zurückhalten, schnappte mit ihren
Lippen nach der pendelnden Verlockung und saugte sich fest. Er
erschauerte unter dem Geschick ihrer Zungenspitze. Nur weil er
spürte, wie sie sich an ihrem wilden Treiben aufreizte, liess er sie
ein Weilchen gewähren. Als Yvonne ihren Appetit gestillt hatte,
liess sie sich willig zum Bett tragen und wie eine wertvolle Statue
ausbreiten. Oh ja, jetzt wollte sie erobert werden. In Erwartung des
feurigen Missionars zog sie die Beine dicht an ihre Brust. Klar,
dass er bei diesem verlockenden Bild erst mal seine Lippen auf dem
süssen Schlitz drückte, der wie auf dem Präsentierteller vor ihm
lag. Ihr Aufschrei war viel zu laut für die Stille der Hoteletage.
Obwohl sie wiederholt bettelte: "komm doch endlich", lispelte er
erst mal ausführlich mit ihrem erstaunlich grossen Kitzler. Die Frau
geriet ausser Rand und Band. Unbeherrscht schrie sie ihre Lust
heraus.
Es wurde für die beiden eine lange Nacht. Ihren ganzen Singlehunger
stillte sie und lobte wiederholt sein Stehvermögen und das Geschick
seiner Lippen und Extremitäten.
Am Morgen tastete Yvonne vergeblich zum anderen Bett. Es war leer.
Sofort war sie hellwach und hatte so eine Vorahnung. Die erwies als
richtig. Die Schale, in die sie ihren Schmuck abgelegt hatte, die
grinste sie leer an. Hektisch kramte sie in ihren Sachen. Eindeutig!
Schmuck, Uhr, Bargeld, alles war weg. Den ersten Gedanken an Anzeige
und Polizei verwarf sie. Das fehlte gerade noch. Sie müsste zugeben,
dass sie sich einen Gigolo ins Hotel bestellt hatte. Zum Glück hatte
der Kerl wenigstens ihre Eurocard dagelassen.
Wutentbrannt wählte sie die ominöse Telefonnummer. Als sich der Kerl
meldete, musste sie nachfragen, weil sie mit der Stimme nicht gleich
etwas anfangen konnte. Eine giftige Standpauke hielt sie dem Mann am
anderen Ende, forderte sofortige Rückgabe ihres Eigentums und drohte
mit einer Anzeige. Die Entgegnung des Mannes machte sie sprachlos.
Er reagierte verschnupft zu ihrem Verdacht. "Ich war ja überhaupt
nicht bei Ihnen", schnarrte er. "Zweimal habe ich an der Tür
geklopft und dann gedacht, Sie hätten es sich anders überlegt."
Stimmt, dachte sie. Zweimal hat wirklich jemand an der Tür geklopft.
Wegen einer bestimmten Vermutung fragte sie nach: "Haben Sie denn
irgend jemand gesagt, dass wir verabredet waren."
Er war sauer, antwortete sehr schnippisch: "Diskretion steht bei mir
ganz oben an."
Yvonne kam die ganze Sache spanisch vor. Sie forderte: "Wenn Sie
sich wirklich nichts vorzuwerfen haben, dann kommen sie sofort zu
mir. Ich will Ihnen ins Gesicht sehen, wenn sie behaupten, von
nichts zu wissen."
Nach zwanzig Minuten klopfte es tatsächlich an ihrer Zimmertür. In
Erwartung des Mannes, mit dem sie die letzte Nacht verbracht zu
haben glaubte, hatte sie sich nur den Bademantel auf die nackte Haut
gezogen.
Als der Mann eintrat und sich vorstellte, war sie völlig verwirrt.
Er war ihr vollkommen fremd. Unsicher brummelte sie: "Da habe ich
mich wohl bei Ihnen für die Verdächtigung zu entschuldigen. Es war
in der Tat ein ganz anderer Mann bei mir. Aber er kann es doch nur
von Ihnen gewusst haben, dass wir verabredet waren."
Beim Zimmerservice bestellte sie ein zweites Frühstück. Ein kleiner
Akt der Wiedergutmachung!
Sie sassen nebeneinander auf der Couch und orakelten, woher der
andere Mann gekommen sein kann. "Vielleicht hat jemand unser
Telefongespräch abgehört", kicherte er heraus. Er hatte keine
Ahnung, wie dicht er damit bei der Wahrheit lag.
Nach dem letzten Schluck aus der Kaffeetasse brummelte der Mann:
"Aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben."
Behutsam streichelte er am Sitz ihrer Brüste über den Bademantel.
Genüsslich legte Yvonnen den Kopf in den Nacken und ermutigte ihn
damit zu mehr. Sie konnte gar nicht so schnell denken, wie er sie
zur Eva machte und sich abwechselnd an beiden Brüsten festsaugte.
Übermütig kicherte sie und wisperte: "Ich kann ja deine
Liebesdienste gar nicht bezahlen. Mein Bargeld ist futsch."
"Eine so zauberhafte und geschröpfte Frau hat bei mir Kredit",
raunte er und küsste über den Bauch abwärts. Als er seine
Zungenspitze durch ihren Schritt trällern liess, waren alle Gedanken
an den anderen Mann und an den gemeinen Diebstahl verscheucht. Nur
einen Moment fiel ihr ein, dass sie in einer guten Stunde einen
Termin hatte. Ohne Umstände bettelte sie: "Mach mir bitte, bitte ein
rasches Morgenstösserchen. Ich habe in einer Stunde eine
unaufschiebbare geschäftliche Verabredung."
Ihr Wunsch war ihm Befehl. Er beugte sie über die Sessellehne vor
sich und stiess ihr einen wunderschönen Quickie.
Als sie unter der Dusche stand, schlich er sich zu ihr. "Wie lange
brauchst du zum Ankleiden und für den Weg", fragte er.
"Nicht so lange wie wir noch haben!"
Er stieg zu ihr unter die rauschenden Strahlen, nahm ihr Bein an
seine Hüfte und fädelte den neuen Aufstand ein. Er war verdammt
ausdauernd bei seiner zweiten Runde und stolz, dass er sie gleich
zweimal hintereinander jubeln lassen konnte.
Als er sich mit einem Küsschen verabschiedete, hauchte sie: "Heute
Abend habe ich wieder Bargeld! Und vergiss nicht: Zimmer 312!"
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