Schreck in der Abendstunde
Mario und ich waren die ersten von unserer Truppe am
Frühstücksbüfett. Schon den zweiten Tag! Den anderen vier Kollegen
hing wohl eine lange Nacht an? Für eine Woche logierten wir in dem
Dortmunder Hotel. Wir sollten uns tagsüber auf die Umstellung des
EDV Systems des Unternehmens vorbereiten. Mitten in die lockere
Plauderei über Wetter und den bevorstehenden Tag knurrte Mario
unvermittelt: "Ziemlich einfallslos, was die auf ihren besonderen
Hotelkanal an sogenannter Erotik zu bieten haben." Ein unverschämtes
Grinsen begleitete seine Worte. Ich spürte, mir mussten die Wangen
und Ohren glühen. Diese Anspielung konnte nur bedeuten, dass er
irgendwie mitbekommen hatte, wie ich mir am Vorabend so einen Film
reingezogen hatte. Ob ihm meine Irritation leid tat? Jedenfalls
empfahl er mir, sicherheitshalber die Vorhänge zuzuziehen, selbst
wenn ich nur fernsehen würde. Ich erfuhr, sein Fenster war in dem
u-förmigen Bau genau meinem gegenüber, und er hatte meinen Fernseher
im Blick.
Mich drängte es nach Revanche. Klar, dass er bei seinem Wissen zur
gleichen Zeit auf dem gleichen Kanal gewesen sein musste. Er sollte
nicht glauben, dass er mich mit Thema 1 schocken konnte. Ganz gegen
meine Gewohnheit gab ich einen passenden Kommentar, dass ihm die
Ohren rot wurden. Gut, wenigstens konnte ich eine lockere Bemerkung
zurückhalten, warum auch eine junge Frau, mit drei Kerlen unterwegs,
im Hotelzimmer den erotischen Kanal wählen musste. Es hätte
allerdings meine Gedanken vom Vorabend getroffen. Ich haderte
tatsächlich, wie feige Männer sein können, wenn es mal darauf
ankommt. Ja, in der Firma, mir gegenüber am PC, da hatte er selten
seine Gedanken verstecken können. Was zuweilen in seinen Blicken
gelegen hatte, wenn er zu mir herüberlinste, das war mitunter, als
würde er mich ausziehen. Dussel! Ich hätte ja nicht mal etwas
dagegen gehabt.
Am frühen Abend spülte ich nach dem anstrengenden Arbeitstag unter
der Dusche und einer Extraportion des berauschenden Duftes den
Stress des Tages ab. Mit Gedanken an mein Gegenüber rieb ich mir mit
der Lotion gefährliche Gefühle in den Leib.
Nur mit einer langen Bluse auf den Schultern trieben mich meine
Gedanken zum Fenster. Ich musste ausmachen, welches seines war. Gab
es noch eine andere Forschende? Die kleine Solweg hing am Fenster
neben meinem und zog mich in ein belangloses Gespräch. Es war mehr
ein Monolog. Sie redete über die Stadt, in der sie wohl schon ein
paarmal gewesen sein musste und lockte mit allerlei Möglichkeiten,
den Abend totzuschlagen.
Ich hatte Mühe, einen lauten Aufschrei zu unterdrücken. Zwei Hände
spürte ich auf meinen nackten Schenkeln. Sie schoben sich ohne Halt
ganz weit nach oben. Die Daumen trafen sich im heissen Zenit und
walkten. Ich erkannte die Bassstimme sofort, die obszön meine
Intimschönheit bewunderte. Mein Körper war wie versteinert, während
sich die Kleine am Fenster vermutlich wunderte, warum ich zu ihren
Worten so grell kicherte und lachte. Das war in dieser Situation
meine einzige Chance, mich wenigstens ein wenig abzureagieren. Ein
Seitenblick genügte. Sein Gesicht sah ich nicht, weil ich das schon
in diesem Augenblick an meinem Untergestell hatte. Von nebenan
schnatterte es weiter. Das und sein heisser Atem an meinem besten
Stück nahm mir die Handlungsfähigkeit. Die Mädchenworte hörte ich
gar nicht mehr, nur seine leise Bewunderung über das optische
Vergnügen und den wahnsinnigen Duft. Ich konnte mir gut vorstellen,
was ich ihm in dieser Stellung bot und war sicher, dass sogar die
Rosenblättchen ein bisschen aufgesprungen sein mussten. Zum ersten
Mal traf seine steife Zunge die Glitzerperle und schickte mir
augenblicklich geiles Zittern in den Bauch. In höchster Not nahm ich
die Schenkel dicht zusammen, um sie aber gleich weiter als zuvor zu
stellen. Er nahm das selbstverständlich als Einladung und Einklang
unserer Sehnsüchte. Ich hörte leider nur mit halben Ohr, was er mir
in den Schoss flüsterte. War auch nicht so wichtig. Viel wonniger
war es, wie sich seine Lippen festsaugten, das Stöpselchen einfingen
und es nach allen Regeln der Kunst vernaschten. Nie hätte ich ihm so
viel Erfahrung mit dem weiblichen Geschlecht zugetraut. Geschickt
brach er den sehnsüchtig zuckenden Spalt auf. Das geschah genau zu
dem Moment, wo ich es mir so sehr wünschte. Der verrückte Kerl
dachte gar nicht daran, mir auch nur ein Päuschen zu gönnen. Er
trieb es, bis die mächtige Woge heranrollte. Für einen Augenblick
zog ich den Kopf aus dem Blickfeld der Nachbarin. Die Schleusen
öffneten sich unter seinem unbeherrschten, festen Griff in meine
blanken Backen. Mit verdächtig raschen Atem verabschiedete ich mich
mit irgendeiner Bemerkung von meiner Gesprächspartnerin. Mein
letztes Wort blieb im offenen Mund stecken. Mit einem gekonnten
Stoss füllte mich unversehens sein heisser Knorpel aus, den ich
nicht einmal zu Gesicht bekommen hatte. Das war zuviel. Obwohl er
raunte, dass ich ruhig weiter aus dem Fenster schauen sollte, entzog
ich mich der heissen Überraschung. Diesem Mann wollte ich in die
Augen schauen, wenn mein Leib ihn genoss. Ob ich bei seinem Kuss
hintergründig griente? Mir fiel ein, dass es so etwas noch niemals
gegeben hatte: Den ersten Kuss nachdem ich schon so wundervoll
abgefahren war. Wir lagen uns in den Armen. Ohne Vorbehalt drückte
ich meinen Bauch ganz fest an die pochende Aufregung. ER war noch
feucht von seinem ersten Kopfsprung in das enge Becken.
"Endlich", knurrte ich und suchte wieder seine Lippen. In einer
heissen Aufwallung fuhr ich mit beiden Händen in seinen Hosenbund
und wühlte nach den knackigen Backen. So, wie ich dort griff, zuckte
mir sein kräftiges Dankeschön an den Bauch. Ein bisschen irritiert
schaute Mario schon, als ich seine Hosen über die Hüften schob.
Hatte ihn noch niemals eine Frau ausgezogen? Auf Knien half ich
sogar, dass er aus den Hosenbeinen steigen konnte. Meine spitze
Zunge huschte über die kräftig behaarten Schenkel dem ersehnten Ziel
entgegen. Wir stöhnten im Duett. Der Duft des Mannes, und auch eine
Spur von mir dazu, machten mich verrückt. Wie ein Test, ein
Abtasten, leckte ich das lockende Violett. Serien von Schauern nahm
ich wahr, die alle bis in den schönen Kopf hineinliefen. Meine
Lippen fingen ihn ganz ein und ich hörte Mario meinen Namen
schreien; viel zu laut für so ein hellhöriges Hotel. Es entsprach
nun mal meiner Art; schon wieder brauchte ich Revanche wie am
Frühstückstisch mit Worten. Er sollte für die verzweifelte Lage
büssen, in der er mir den ersten Orgasmus abgekitzelt hatte. Im
allerletzten Augenblick durfte er sich zurückziehen, sich nur noch
sanft auf ausgestreckter Zunge reiben. Das gefährliche Pochen stand
dicht vor meinen Augen. Ich war so hoch auf Wattewolken, mir wäre
alles egal gewesen. Nein ich wünschte es mir sogar, was für ihn
irgendwie tabu war.
Ein wenig ausser Atem rollte ich meinen Rücken auf das breite Bett
und liess die Beine einladend am Fussende herabhängen. Noch einmal
lockten ihn die weiten Schenkel zum Naschen.
"Koooom", flehte ich und strampelte ungeduldig. Ich bekam meinen
Willen. Er kniete sich. Wir sahen uns mit leuchtenden Augen an, als
er sich einschmeichelte und mich mit langen, verhaltenen Zügen ganz
in die Nähe des unbeschreiblichen Wunders trieb. Wahnsinn, aber mir
fehlte etwas. Ich wollte schauen und brauchte Bewegungsfreiheit. Er
landete im Bett und auf dem Rücken. Meinen Rücken stützte er mit
seinen Schenkeln. Ich durfte mit den Augen verfolgen, wie der stolze
Recke in den schwarzen Wuscheln verschwand, sich in mir aalte und
streckte und mir rasch die nächste Husche entlockte.
Im allerschönsten Moment frotzeln wir heute noch im Ehebett, wie
leichtsinnig er damals im Hotelzimmer, gleich dreimal in einer
Nacht, seine Milliardenscharen in einen heissen, lüsternen Leib
gejagt hatte. Im Sommer, wenn wir richtig geil sind, muss ich hin
und wieder aus dem Fenster schauen. Nur ein Gespräch mit der
Nachbarin würde ich nicht mehr durchhalten. Dieser Kerl muss mich
nur anrühren, schon schmelze ich dahin und gebe ständig
unartikulierte Laute von mir.
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