Wallis Gier wird zum Verhängnis
Fred will wissen, ob Achim keine Bedenken hat, seinen Filius mit
in die Sache hineinzuziehen. Achim winkt ab und kontert: "Kennst du
eine bessere Methode, als über Klassenkameraden und andere
Mitschüler auszuforschen, wann und für wie lange die Leute während
der grossen Ferien verreisen?"
Die kesse Walli scheint die Diskussion mit einer raschen
Handbewegung wegwischen zu wollen. Sie verweist darauf, dass die
Masche auch während der Winterferien aufgegangen war. Nach vierzehn
Tagen kommt sie auf ihren Standpunkt zurück, hat recht behalten. Es
ist der fünfte Ferientag und schon sechs Einfamilienhäuser wurden
fein säuberlich geöffnet, gründlich ausgeräumt und wieder ordentlich
verschlossen. Erst bei der Rückkehr werden die Ausgeraubten merken,
dass sie andere Schliesszylinder in einer der Aussentüren haben.
An das siebte Häuschen sollen die drei eine Weile denken. Vom Garten
her war es einfach, das Schloss ohne Aufsehen zu knacken. Wie bei
den meisten Brüchen, nimmt sich Achim umgehend die Kellerräume vor,
Fred verharrt regungslos im Erdgeschoss, bis er sicher ist, dass
Walli im Obergeschoss keine Überraschung erwartet. Die hat die junge
Frau in der Tat, aber ohne einen Grund zur Besorgnis. Sie steht mit
offenem Mund in der Schlafzimmertür. Nein, Schlafzimmer ist ein zu
schwacher Begriff. Ein Lusttempel ist es. So etwas hat sie noch nie
im Leben gesehen. Zuerst fallen ihr die grosszügige Verspiegelung
der Zimmerdecke auf und die vielen, vielen kleinen Lämpchen, die wie
ein Sternenhimmel anmuten. Sie dreht am Lichtschalter und ist
überrascht. Die Beleuchtung ändert sich von Tageshelle bis zum
romantischen Muschebubu. Ein Bett ist es auch nicht, was im Zimmer
dominiert, sondern eine riesige Spielwiese aus rotem Leder mit einer
Menge kuscheliger Felle und Kissen. An den Wänden kann sie die
verrücktesten erotischen Bilder bewundern. Alte Meister finden sich
neben modernen Lithographien, grossformatigen Fotos und Collagen.
Eines ist allen gemeinsam, die Männer haben unverschämte Prügel und
die Frauen willkürlich überzeichnete Brüste und Genitalen. Walli
fährt die Überraschung heiss in den Schoss. Sie muss sich bei der
Betrachtung der strammen Kerle einfach unter den Rock greifen. Es
wird noch schlimmer. Alles was in diesem Raum an Schnickschnack
steht, liegt und hängt, ist in Form eines straffen Penis, einer
süssen Muschi oder ackernder Paare. Sie greift nach der Kerze, die
dem Ding eines gutgebauten Mannes verdammt ähnlich ist. Der Docht
wurde noch niemals angezündet. Er nimmt sich aus, wie der erste
heissen Spritzer oder auch wie das letzte Tröpfchen. Walli kennt ihr
wildes Mäuschen. Sie tut ihr den Gefallen, schiebt den Slip einfach
zur Seite und die wunderschöne Kerze zwischen die Lippen, die sich
durch die geile Umgebung sehr rasch befeuchtet haben. Mit dem
kräftigen Ding zwischen den Beinen kramt sie in den Fächern am
Kopfende der Spielwiese. Was sie überrascht auf dem Lager
ausbreitet, das ist wie ein Querschnitt durch das Angebot eines
Erotikshops. Die Kerze hat ihren kleinen Liebesdienst geleistet, sie
landet ohne weiteres Interesse auf den Boden. Viel verlockender ist
erst einmal der schnurrende Dildo mit den vielen Noppen am Aufsatz.
Mit einem Satz liegt die lüsterne Diebin flach auf dem roten Leder.
Ihr Slip landet in dem grossen Beutel, den sie eigentlich für die
Unterbringung von Diebesgut mitgebracht hat. Einen Moment will sie
sich diesen unbekannten Genus gönnen. Die weichen Noppen vibrieren
durch den ganzen Schoss, treffen immer wieder genau den Punkt, der
mit aller Macht nach mehr bettelt. Das bekommt er, nämlich die ganze
dicke Knolle, weit hinein ins volle Menschenleben.
Freds Ruf von der Tür: "Bist du wahnsinnig geworden?" hört Walli wie
aus dichtem Nebel. Dennoch beruhigt sie: "Alle Rollläden an den
Fenstern sind dicht geschlossen."
Fred kann seinen Blick vom nackten Unterleib seiner Kumpanin nicht
abwenden. Er ist überwältigt, wie der dicke Schwarze das
geheimnisvolle Braun inmitten der roten Wuscheln aufspannt. Sein
Seitengewehr springt ihm unwillkürlich auf. Haben uns die gelungenen
Brüche der letzten Woche so sicher und bedenkenlos gemacht, fragt er
sich. Nur den Bruchteil einer Sekunde meldet sich die Vernunft, dann
ist er mit drei Sprüngen bei Walli, stiert, wie sie den Dildo
hektisch lenkt und küsst das Wonneknöpfchen, das ein bisschen
vereinsamt über den Schnurrer steht und verlangend glitzert. Walli
wimmert leise und gibt sich das letzte Ende, bis sie sich einer
Ohnmacht nahe fühlt. Kaum ist sie ein Stück herunter von der Palme,
schüttelt sie das Verlangen, den Mann unter sich zu kriegen.
Genüsslich reitet sie den zünftigen Prügel in langen Zügen. Keiner
von beiden sieht oder hört wie sich der dritte im Bunde nähert. Erst
Wallis Aufschrei, als unvermutet an ihr Hinterstübchen angestossen
wird, macht Fred noch wilder. Er liebt diese Dreierkonstellation
überaus und weiss es auch von den anderen beiden. Walli gerät ausser
Rand und Band, schwimmt lange vor den Männern noch einmal dahin und
ein drittes Mal. In ihrer Raserei drückt sie voller Neugier an den
Knöpfen am Kopfende, lässt den ganzen Sternenhimmel aufleuchten,
verdunkelt sie wieder, spielt mit allen Farben, die die
aussergewöhnliche Deckenbeleuchtung hergibt. An einem der Knöpfe hat
sie wohl den Vdeorecorder und einen riesigen Bildschirm
eingeschaltet. Die flimmernden Bilder sind ganz nach dem Geschmack
der drei. Wüste Szenen aus dem gleichen Zimmer wechseln in rascher
Folge. Nur, dass sich auf dem Video nicht nur drei gleichzeitig
vergnügen, sondern vier ansehnliche Paare alles miteinander tun. Das
Röcheln und Stöhnen der schwelgenden Paare füllt überlaut den ganzen
Raum und macht das Diebestrio noch mehr an. Walli entzieht sich
ihrem äusserst nervösen Untermann. Sie kann nicht anders, will sich
und ihn gleichzeitig schmecken und muss wirklich nicht lange warten.
Unartikulierte Laute entfahren im schönsten Moment ihrer Kehle. Es
ist wie ein Röcheln, ein Gurgeln.
Einen der vielen Knöpfe hätte sie nicht berühren sollen. Er öffnete
automatisch die Jalousien der beiden breiten Fenster. Niemand hört
das leise Geräusch durch die Lustlaute der Videohelden.
Der Professor im Nachbarhaus ist nicht nur verblüfft von den
strahlenden Fenstern seiner Nachbarn, die er doch im Urlaub weiss.
Er braucht kein Fernglas, um das Gerangel fremder Leute zu
verfolgen.
Nach wenigen Minuten stösst die Polizistin ihre beiden Kollegen
leicht in die Rippen und hüstelt recht laut. Noch niemals hat sie
Menschen in einer solchen Situation festnehmen müssen. Die Bilder
gehen ihr trotz Dienst selbst in den Schoss. Sie grient einen ihrer
männlichen Begleiter unverschämt an. Dem ist seine Verfassung an der
dünnen Uniformhose besser anzusehen als ihr. Für diese Stunde muss
sie als Höhepunkt hinnehmen, dass sie einen der nackten Männer die
Handschellen anlegen kann.
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