Gelockt und auf den Strich geschickt
Lydia hockte auf dem Beifahrersitz des schweren Mercedes. Still
war sie, weil der Mann am Steuer gesagt hatte, dass er sich beim
Fahren wegen der Konzentration nicht gern unterhält.
Mit gemischten Gefühlen sah sie dem Ziel der Fahrt entgegen.
Einerseits war es ihr sehr angenehm, dass er sie für drei Wochen
angeheuert hatte. Andererseits konnte sie immer noch nicht über
ihren Schatten springen. Es war ihr sehr unangenehm, dass ein
fremder Mann neben ihr sass, von dem sie wusste, dass sie mit ihm
ins Bett zu gehen hatte. Sein gutes Recht! Schliesslich bezahlte er
gut dafür.
Die Augen wurden ihr feucht, als sie die letzten Wochen überdachte.
Aus Moskau hatte man sie mit Aussicht auf eine Heirat nach
Deutschland gelockt. Der Mann, der sich in Moskau als ihr
Zukünftiger vorgestellt hatte, und von dem sie sehr angetan war, der
entpuppte sich in Hamburg als mittlere Charge in der Rotlichtszene.
Brutal hatte er ihr schon am ersten Tag eröffnet, dass sie für ihn
auf den Strich gehen sollte. Sie stand der Sache völlig wehrlos
gegenüber. Vierzig Mark hatte sie in der Tasche, keine Unterkunft
und ein Besuchervisum für drei Monate. Brutal hatte sie der Kerl
zweimal genommen, um sie gefügig zu machen. Ein andermal hatte er
sie am Schopf kniend an sich herangezogen und seine Hose
aufgerissen. Es würgte sie, aber sie musste sich schliesslich doch
fügen. Dann kam zum Glück Jens Mahler, dem er sie als garantiertes
´Frischfleisch´ empfohlen hatte.
Die Skepsis gegen Mahler hatte Lydia bald verloren. Er war schon in
Hamburg fürstlich mit ihr zum Abendessen gegangen und hatte sie in
seinem eigenen Warenhaus für drei Wochen und alle Gelegenheiten
komplett eingekleidet. Wie ein Kind freute er sich auf die drei
Wochen Ferien mit dem süssen Fratz, und wie er sagte, mit einer
feurigen Russin. Dass sie sehr hübsch war, das wusste sie selbst.
Feurig? Na ja, das wagte sie von sich nicht zu behaupten. In
Russland hatte es nur mal mit fünfzehn einen Knaben gegeben.
Inzwischen war sie fast neunzehn und ohne Anhang.
Am Ende der Fahrt öffnete Jens stolz die Einfahrt zu seinem noblen
Grundstück, ging mit ihr um den Bau herum und zeigte ihr, dass er
seinen eigenen kleinen Strand an dem grossflächigen Binnensee hatte.
Lydia bewies, dass sie begeisterungsfähig war. Sie sprang an seinen
Hals und beküsste seine Wangen. Ganz fest hielt er sie und
schleuderte sie ausgelassen im Kreis herum. Ihre Füsse erreichten
wieder den Boden, da stellte sie sich auf Zehenspitzen und gab ihm
den ersten feurigen Kuss.
Nach einer guten halben Stunde rutschte ihr das Herz in die Höschen.
Sie war im Wohnraum noch beim Auspacken, da kam der Mann
splitternackt aus dem Bad. Seine Erregung wippte lustig vor ihm her.
Sie starrte ihn fassungslos an, und er sagte ganz locker: "So bewege
ich mich im Sommer hier immer. Wir haben rechts und links keine
Nachbarn."
Von einem Bad ging er ins andere. Sie schaute ihm bestürzt nach, wie
er über die Terrasse, dann durch den Sand bis zum See lief und sich
übermütig hineinhechtete. Sie stand hinter der Gardine und verfolgte
jede seiner Bewegungen. Lächeln musste sie, weil sein ganzer Stolz
zur Unscheinbarkeit geschrumpft war, als er aus den kühlen Fluten
stieg.
Nach einem kurzen Strandlauf, als Handtuchersatz, lümmelte er sich
in seinen Strandkorb und lockte mit gekrümmten Zeigefinger in
Richtung Haus. Lydia kam mächtig in Schwulitäten. Wie sollte sie zu
ihm gehen? Im Bikini zu dem nackten Mann? Albern! Sie überwand sich
und schlenderte im Evakostüm zu ihm. Seine funkelnden Augen taten
ihr fast körperlich weh, aber sie machten auch eine Gänsehaut. Sie
fühlte sich so was von nackt und ausgeliefert, als würde sie sich
feilbieten. Das änderte sich gleich. Ausgelassen zog er den süssen
Nackedei auf seinen Schoss. Sie zuckte bei der ersten Berührung mit
seiner erneuten Erregung zusammen. Er aber redete ganz ruhig auf sie
ein und streichelte all ihre Köstlichkeiten. Die Genierlichkeit
hatte sie rasch überwunden. Er war so zärtlich und geschickt, dass
ihr nun selbst die Sehnsucht nach diesem Mann ankam. Ein mächtiges
Zittern ging durch ihren Körper, als er an ihrem ganzen Stolz, an
den süssen Äpfelchen knabberte. "Knie dich über mich", brummelte er
und streckte seine Beine ganz weit aus. Es gab kein Nachdenken mehr,
nichts mehr zu entscheiden. Ein innerer Zwang öffnete ihr die Beine
und sie hockte sich auf diesen liebevollen Mann. Gut, dass es keine
Nachbarn gab! Sie schrieen beide auf. Dann war für Sekunden Stille,
Genuss und unbändiges Verlangen. Nur anfangs riss er die Führung an
sich, dann lag er lang ausgestreckt und liess das schöne Kind auf
seinem Schoss rackern. Sie kam immer mehr in Fahrt und machte es
bald nicht mehr nur für ihn. Wild flog ihre Mähne im Wind und ihr
Leib zuckte ohne Unterlass. "Ja, ja!" schrie sie, erstarrte und
genoss sein kräftiges Entgegenkommen.
Lange danach hauchte sie an seiner Seite: "Das habe ich noch niemals
erlebt. Du bist wunderbar. Mach, dass ich mich nicht grenzenlos in
dich verliebe."
Die Worte gaben Jens Mahler einen Stich. Er hatte kurz zuvor
ähnliche Gedanken gehabt. Aber er schob sie energisch von sich. Die
Enttäuschung der gescheiterten Beziehung sass noch zu tief.
Ausserdem konnte er gut ihr Vater sein.
Am Abend gab es eine neue Härteprüfung für Lydia. Leider war sie
zuerst fertig mit der Abendtoilette und hatte sich zu entscheiden,
ob und wie sie in das Doppelbett steigen sollte. Der Gedanke, ihr
Bettzeug einfach ins Wohnzimmers auf die Couch zu holen, war ihr zu
blöd. Wenigstens stieg sie in den hübschen Pyjama, der mit zur
Mahlreschen Aussteuer gehörte. Wieder kam sie sich vor, als würde
sie sich anbieten. Lang streckte sie sich im Bett aus und zog trotz
der schwülen Abendluft die Decke bis über die Brust. Sie hätte es
sich denken können. Er kam natürlich splitternackt ins Schlafzimmer
und legte sich einfach aufs Deckbett. Er grinste ganz unverschämt
und rang mit ihr um ihre Zudecke. Er blieb Sieger und machte sich
sofort über ihren Pyjama her. Ihre Abwehr war nur schwach,
spielerisch. Sie stand schliesslich in seinen Diensten. Die Lust
meldete sich allerdings auch in ihrem Leib. Als er dann nackt neben
ihr lag und den Schlager ansang: ´Komm kuscheln, komm kuscheln, ich
will nichts von dir´, war sie sogar enttäuscht. Noch mehr über seine
Bemerkung: "Las dich nur streicheln und küssen... die Fahrt und der
Nachmittag im Strandkorb stecken mir noch in den Gliedern."
Etwas besseres hätte er am ersten Abend allerdings nicht tun können.
Er nahm sie mit seinen Zärtlichkeiten völlig für sich ein, wenn er
auch manchen Griff tat, der die Ameisen in Bauch und Lenden noch
schneller wieseln liess. Mit Küssen verwöhnte er sie überall, wo er
glaubte, dass es ihr gefiel. So streichelte und küsste er sich
langsam in den Schlaf. Als er neben ihr verhalten schnarchte, musste
Lydia vor lauter ungestillter Aufregung mit eigener Hand ein wenig
nachhelfen.
Die Tage und Wochen flossen nur so dahin. Lydia taumelte von einem
Glück ins andere. Er ging grossartig mit ihr aus, machte ihr
hübsche, nützliche Geschenke, ging mit ihr Arm in Arm durch den
naheliegenden Badeort und war stets aufmerksamer Gentleman. Niemals
liess er spüren, dass er sie für gutes Geld als Ferienbegleitung
angeheuert hatte. Was den Sex anbetraf, gab es gegen Ende der
schönen drei Wochen absolut kein Tabu mehr. Das ganze Kamasutra
hatte sie in der Zeit durchgenommen, und er brachte ihr in einem
Intensivkurs perfektes Französisch bei. Heisse Pornos hatten sie
sich reingezogen und sich dabei wunderschön verwöhnt. Auch die Zeit
im Strandkorb war für Lydia unvergesslich. An die Nacktheit hatte
sie sich bald gewöhnt. Er machte sich allerdings oft einen Spass
draus, sie auf ganz verrückte Gedanken zu bringen, wenn sie als Eva
neben ihm sass. Jeden Wunsch erfüllte Lydia dem Mann. Er musste sein
Verlangen nur andeuten. Mit der Zeit kam sie jedoch selbst auf die
absonderlichsten Ideen. Wie gesagt, nichts war tabu, was gefiel. Und
oft sprangen sie zwischendurch in den See, um sich wieder recht
appetitlich zu machen.
Dann kam der vorletzte Abend. Ein junger Mann erschien gegen sechs
bei ihnen. Es war ein Ortsansässiger, der in Mahlers Häuschen ab und
zu nach dem Rechten sah. Allerhand besprachen die Männer über
notwendige Reparaturarbeiten, angefallene Kosten für Energie, Wasser
und Müllabfuhr. Die Kognakflasche stand dabei auf dem Tisch und der
Spiegel sank immer mehr. Klar, dass der junge Mann zum Abendessen
blieb und danach bot Jens sogar Sekt an. Die Weichen für einen
gemütlichen Abend waren gestellt. Lydia kam sich in der ersten Zeit
ein wenig überflüssig vor. Mit vorgerückter Stimmung wurde sie
allerdings mehr und mehr zum Mittelpunkt. Blicke hatte sie schon von
den jungen aufgefangen!
Gegen zehn waren die Männer in Hochstimmung. Sie lachten zu ihren
Witzen und Zoten und begannen dann auch noch zu singen. Lydia
amüsierte sich. Sie sassen auf der Couch und benahmen sich tapsig
wie zwei Teddybären. Zu einer CD mit Kuschelrock begannen sie zu
tanzen und sie war natürlich die dritte im Bunde. Dann tanzten die
Herren einzeln mit ihr. Wie sich der junge Mann an sie heranschmiss,
war ihr vor Jens direkt peinlich. Sie dachte zeitweise gar nicht
mehr an ihre Profession, sondern fühlte sich dem Mann innig
verbunden.
Als sich der junge Mann verabschieden wollte, riss ihm Jens den
Autoschlüssel aus der Hand. Er schimpfte: "Du steigst mit deinem
Alkoholspiegel nicht mehr ins Auto. Auch wenn es nur acht Kilometer
Waldweg sind."
Lydia kam die kleine Szene gespielt vor. Dass sie damit recht hatte,
erfuhr sie bald. Als erste war sie zu Bett gegangen. Übermütig kamen
die beiden Männer splitternackt ins Schlafzimmer gestürmt und
hechteten sich ihr zu beiden Seiten. Mit diesen Gedanken hatte sie
sich schon eine Weile getragen. Es war ihr nicht mal anrüchig, was
sich nun ergab. Träumen nicht viele Frauen davon, wenigstens ein
einziges Mal gleich von zwei Männern verwöhnt zu werden? Der Alkohol
machte ja auch alles so leicht. Dass plötzlich das Licht ausging,
kam ihr in dieser Situation sehr entgegen. Rasch hatten sie die
Herren aus ihrem Flatterhemdchen befreit. Jens war es selbst, der
ihr den Slip über die Füsse zog. Bei diesem deutlichen Signal musste
sie keine Gewissenbisse mehr haben.
Ein Feuerwerk von Streicheleinheiten prasselte auf ihren Körper.
Vier Hände und zwei Lippenpaare tummelten sich. Lydia wusste nie
genau, wer sie gerade wo verwöhnte. Sie genoss es. Ein ganz grosses
Gefühl stieg in ihr auf. Als einer der beiden ihre Schenkel mit
seinen Bartstoppeln kratzte, gingen ihr die Sicherungen durch. Sie
konnte einfach nicht mehr still liegen und auch nicht länger nur die
Nehmende sein. Sie tastete und fand. Jetzt konnte sie in der
Dunkelheit sogar fühlen, wen sie in welcher Hand hielt. In der einen
den Vertrauten, in der anderen den Fremden. Der zuckte stürmisch und
schob sich ihrer Faust sehnsüchtig entgegen.
Als das Licht wieder anging, spreizte sie sich bereits über den
Schenkeln des jungen Mannes. Jens hockte neben ihr. Er legte bei dem
aufregende Bild selbst Hand an sich. Das hatte er nicht nötig! Lydia
beugte sich zu ihm und zeigte, wie gut sie ihre französischen
Vokabeln gelernt hatte. Sie dachte, dass ihr die Sinne schwanden.
Wenn sie schon in den Stunden mit Jens geglaubt hatte, es konnte
keine Steigerung der Lust mehr geben, in dieser Stunde lernte sie
ungebremste Wollust kennen. Ausser Rand und Band geriet sie, nicht
mehr fähig zu denken. Am meisten begeisterte sie, dass es kaum eine
Pause gab. Brüderlich teilten die Männer. Als sie alle beide
keuchend neben ihr lagen, war auch sie völlig geschafft.
"War es schön?" wisperte Jens an ihrem Ohr. Sie küsste ihn zur
Antwort brennend die Lippen. Mit zwei Männerhänden zwischen ihren
Schenkeln dämmerte sie dahin.
Am Morgen der Rückreise widerfuhr ihr etwas, was sie Jens Mahler nie
in ihrem Leben vergessen wird. Er stand am Frühstückstisch hinter
ihr, küsste ihren Nacken und brummelte: "Du bist viel zu schade für
Sankt Pauli. Nimm es, und kauf dir einen Rückflug nach Moskau."
Dankbar griff sie nach dem Packen Geldscheine. Es war ihr zu dumm,
es zu durchzuzählen. Sie war sich sicher, dass es für die Heimreise
reichen würde.
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